Im September 2025 führten die Arbeitsgruppen der Emerging Professionals (EPWG) von ICOMOS Deutschland, Belgien und Portugal im Sinne des interdisziplinären Wissensaustauschs und der Zusammenarbeit innerhalb von ICOMOS und aller Beteiligten die dritte Summer School in München durch. Unterstützt wurde der Workshop vom ICOMOS University Forum, der internationalen EPWG und der Technischen Universität München.

Das übergeordnete Thema „Olympiapark München: Konzeption eines Conservation Management Plans (CMP)“ eröffnete den Zugang zu den komplexen Fragestellungen rund um den Olympiapark und seine zukünftigen Erhaltungsstrategien. Die Landeshauptstadt München bewirbt sich derzeit um die Aufnahme des Olympiaparks in die UNESCO-Welterbeliste. Neben den vielfältig gestalteten landschaftlichen und architektonischen Räumen sowie der Erinnerungskultur treten dabei auch Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, wie der Klimawandel oder die Bauwende, in den Vordergrund. 20 internationale Teilnehmende verschiedener Fachrichtungen wurden über vier Tage hinweg durch Vorträge und Führungen mit dem Park vertraut gemacht.
Der Auftakt der Summer School fand an der Technischen Universität München statt. Aktiv in den Bewerbungsprozess eingebundene Expert:innen unterschiedlicher Disziplinen teilten ihr Wissen und ihre Erfahrungen im Kontext des Olympiaparks. Ergänzt wurden die Vorträge durch Führungen vor Ort durch Vertreter:innen der Interessengemeinschaft Olympiadorf sowie des Architekturmuseums. Die übergeordnete Aufgabe der Summer School war das Erlernen eines zentralen Arbeitsinstruments – des Conservation Management Plans. Junge Fachleute und Studierende analysierten die Besonderheiten des Parks, vertieften sich in spezifische Themenfelder und erarbeiteten Strategien zum Erhalt einzelner Bereiche des Olympiaparks.

Elif Aktop, Flora Heckner, Başak Kalfa, Nataliia Koniaeva, Shramana Saha und Grete Tiigiste beschäftigten sich mit der Kulturlandschaft des Parks. Mit Fokus auf den Landschaftspark entwickelte die Gruppe Handlungsempfehlungen, die den Geist des Ortes bewahren sollen.
Ein weiterer Schwerpunkt, die Verflechtung von Narrativen und Erinnerungskultur des Olympiaparks, wurde von Aiya Duiseyeva, Annika Ruf, Emma Sweeney, Lisa Albrecht und Yunseo Joung untersucht. Im Mittelpunkt stand dabei die Bedeutung des immateriellen Erbes sowie die Auseinandersetzung mit der Dissonanz zwischen dem demokratischen Geist der Spiele und dem Attentat vom 5. September 1972.
Die besondere Materialität und Ästhetik des Olympiaparks wurden von H. Ilke Alatli, Elisabeth Ebert, Kevin Echeverry, Niko Grühl und Clemens Hauf analysiert. Sie gingen der Frage nach, wie das ikonische Dach als Teil des lebendigen Erbes langfristig erhalten und geschützt werden kann.
Jonquille Clifford, Marine Nakaoka, Annukka Koeppen und Flora Ledecq widmeten sich den Herausforderungen, die mit einer zunehmenden touristischen Nutzung einhergehen. Sie entwickelten Strategien für ein Besuchermanagement, das eine langfristige und nachhaltige Nutzung des Parks sicherstellen soll.

Am letzten Tag präsentierten alle Teilnehmenden ihre Ergebnisse. Mit ihren innovativen und kreativen Ansätzen verdeutlichten sie, wie vielfältig die für einen CMP relevanten Aspekte sind und wie anspruchsvoll und komplex seine Erarbeitung ist. Die Ergebnisse und Präsentationen der Summer School werden derzeit für eine Veröffentlichung aufbereitet.

 
Während der Führung im Olympischen Dorf © Diana Polanski
Während der Führung im Olympischen Dorf © Diana Polanski
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Einer der einführenden Vorträge in der TU München © Diana Polanski
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