Shared Built Heritage
Informationen zu der deutschsprachigen Arbeitsgruppe innerhalb des ICOMOS International Scientific Committee for Shared Built Heritage (SBH), ein Komitee für den denkmalpflegerischen Umgang mit dem gemeinsam gebauten Kulturerbe

Deutsches Bauernhaus im Bundesstaat Santa Catarina, Brasilien, 19. Jahrhundert

Villa von König Rama V. in Phetchaburi, Thailand, ca. 1910, Architekt Karl Döring

Evangelische Christuskirche von 1910 in Qingdao, China, Architekt Curt Rothkegel
Das ICOMOS International Scientific Committee for Shared Built Heritage hat seit 2010 ein deutsches Nationalkomitee. Sein Ziel ist es, sich zu Themen, das gemeinsam gebaute Kulturerbe betreffend, auszutauschen und Erkenntnisse (in Workshops, Tagungen und Aufsätzen oder auf ICOMOS-Webseiten) zu kommunizieren und so die Zusammenarbeit zu vertiefen. Unerläßlich ist es dabei, den Kontakt und die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort über ICOMOS oder andere Organisationen sowie über persönliche Verbindungen herzustellen und zu vertiefen. Es geschieht im Rahmen von:
- Studienreisen mit Treffen vor Ort
- Icomos Kontakten zu
- NGO's, Auswärtiges Amt, Botschaften etc.
- Forschungseinrichtungen, Universitäten, Archiven etc.
- Ausländische Kulturgruppen in Deutschland etc.
- Missionsgesellschaften und religiöse Gemeinschaften (z.B. Herrnhuter Brüdergemeinde, Steyler Mission etc) - Icomos Teilnahme und Einbringung der Themen in andere ISC und Nationalkomitees von ICOMOS. Deutsche Teilnehmer nahmen an den wichtigen internationalen Konferenzen zum gemeinsamen gebauten Kulturerbe von ISC SBH 2010 in Surinam (Lateinamerika), 2011 in Kapstadt (Südafrika) und 2012 in Gulangyu/Xiamen, Wuhan und Beijing (China), 2013 in Havanna (Kuba), sowie 2012 und 2013 an den beiden ISC Symposien anlässlich der 17. Generalversammlung in Paris bzw. des Advisory Committee Meetings in Beijing teil.
Ein weiteres Ziel der Arbeitsgruppe ist der Aufbau eines digitalen Informationssystems zum Umgang mit deutschem Erbe im Ausland. So findet sich u.a. koloniales Erbe mit deutscher Beteiligung in: Afrika (Namibia, Togo, Kamerun, Tanzania), Pazifik (Papua Neu Guinea, Samoa, Ost Karolinen, Marshall Inseln, Tonga), China (Qingdao, Shanghai, Wuhan, Tianjin, Beidaihe).

Gerichtsgebäude in Apia, Samoa, 1902 von Bauaufseher Friedrich Strünzner

Gerichtsgebäude in Apia, Samoa, 1902 von Bauaufseher Friedrich Strünzner

Christuskirche in Windhoek, Namibia, 1907–1910, Architekt Gottlieb Redecker
Deutsche Einflüsse auf gebautes Kulturerbe, das in der Migration oder in missionarischem Handeln seine Wurzeln hat. Nordamerika (Kanada, Vereinigte Staaten von Amerika) Südamerika (Brasilien, Santa Catarina und Rio Grande do Sul, Chile, Uruguay, Argentinien), Europa (durch Kolonisation und Verschiebung von Grenzen) (Frankreich, Tschechische Republik, Polen, Baltische Staaten, Ungarn, Rumänien)

Industriedenkmalpflege: Reste der Diamantenförderungsanlage im Sperrgebiet, Namibia

Château du Haut-Kœnigsbourg (Hohkönigsburg) bei Orschwiller im Elsass, Frankreich, 1901–1908 rekonstruiert von Bodo Ebhardt

Marktplatz von Sibiu (Hermannstadt) in Siebenbürgen, Rumänien
Wichtiges Ziel ist es, die Protagonisten vor Ort zu unterstützen, die sich für den Erhalt des gebauten Erbes mit deutscher Beteiligung verantwortlich fühlen.
Treffen:
Das deutsche Nationalkomitee für SBH trifft sich seit 2010 circa ein- bis zweimal im Jahr, tauscht sich aus und diskutiert zukünftige Aktivitäten.- 2010 Gründungstreffen am 27.11.2010 in Baden-Baden
- 2011 Treffen am 18.02.2011 in München
- 2012 Treffen am 01.08.2012 in München, Treffen am 30.11.2012 in München
- 2013 ganztägiges Treffen am 09.08.2013 in München, Deutsches Museum